“Gerade, weil wir sehen, dass Food Waste in der Backbranche so gravierend ist, wollen wir unseren Kunden helfen, Lebensmittelverschwendung nachhaltig zu reduzieren”

Seit 1987 bietet UAW Mitglied HS-Soft unterstützende Software ausschließlich für Bäckereien an. Vor 6 Jahren ist das Unternehmen United Against Waste beigetreten und engagiert sich damit gegen die Lebensmittelverschwendung in der Schweiz. Die Idee: mit Software optimierte Prozesse führen zu mehr Effizienz und damit auch zu weniger Food Waste – insbesondere das neue Dashboard & Prognose Tool, das es seit August 2021 gibt. Mit präziser Prognose gegen Lebensmittelverschwendung – wie das funktioniert, fragen wir bei Stephan Langer, Leitung Marketing und Kommunikation bei HS-Soft, nach.

 

Herr Langer, Brote und Backwaren gehören laut Statistiken des Bundesamts für Umwelt zu den Spitzenreitern, wenn es um verschwendete Lebensmittel geht. Wie groß ist das Problem in Ihren Augen?

Als Kunden kennen wir es ja alle: Wer entscheidet sich schon für das etwas harte Restbrot, das wir gestern gutmütig ins Brotfach zurückgelegt haben, wenn ein frischer – womöglich noch warmer – Laib vor uns liegt! Unsere Kunden haben immer den Konflikt zwischen einem breiten Angebot mit vollen Regalen, die Kunden zum Kauf einladen, und der Bemühung, die Retouren und Lebensmittelabfälle gleichzeitig so gering wie möglich zu halten. Die teils täglich variierende Nachfrage macht es da meistens schwer, das Sortiment zu planen und eine optimale Balance zwischen beidem zu finden. Gerade, weil wir sehen, dass das Thema in der Backbranche so gravierend ist, wollen wir unseren Teil dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung nachhaltig zu reduzieren und unsere Kunden bei der Planung bestmöglich zu unterstützen.

 

Das neue Dashboard & Prognose Tool Ihres CashAssist Systems verspricht, dass mit einer optimierten Prognose weniger Lebensmittelabfälle anfallen. Wie genau funktioniert das?

Nun, die geringe Haltbarkeitsdauer und die kontinuierliche Warenverfügbarkeit bilden den Kern dieser Herausforderung. Das Prognosetool des CashAssist Kassensystems bewertet für die Optimierung diverse Einflussfaktoren für den Tagesabsatz. So gehören lokale und historische Daten, wie z.B. Einzugsgebiet und Absatzverhalten entsprechender Vorperioden, ebenso dazu wie z.B. das Wetter, Ferien und Feiertage. Durch diesen Prozess ist es uns möglich, automatisierte Vorhersagen zum Absatz zu treffen und dies mit einer starken Genauigkeit. Dadurch können unsere Kunden Überproduktionen vermeiden und gleichzeitig den Rohstoffeinsatz sowie den Personaleinsatz besser planen.

 

Welche Technologie verbirgt sich dahinter? Welche Daten braucht das System?

Moderne Algorithmen aus dem Data-Science-Bereich ermöglichen es uns, die Prognosen so präzise wie möglich zu berechnen. Verbunden mit unserer langjährigen fachlichen Expertise ist es so möglich, die komplexen Daten aus dem Warenwirtschafts- und Kassensystem WaWiAssist und CashAssist in Verbindung mit frei zugänglichen Wetterdaten und Kalendern zu kombinieren und zu gewichten.

 

Wie verlässlich sind die Prognosen, die HS-Soft mit dem neuen Tool anbieten?

Das Prognosetool basiert auf einer Kombination mathematischer Methoden, um Trends auf Basis historischer sowie aktueller Zustands- und Prozessdaten zu berechnen. Am Ende entscheidet immer die Qualität der Daten. Sauber erfasste und gepflegte Daten sind hier essenziell. Je systematischer und je mehr Daten erfasst und verarbeitet werden, desto höher wird die Genauigkeit. Fakt bleibt aber, dass Faktoren wie das Wetter und lokale Ereignisse immer die Genauigkeit der Ergebnisse beeinträchtigen können. Daher weisen wir auch darauf hin das der prognostizierte Absatz lediglich eine Empfehlung darstellt.

 

Die Funktion ist nun seit ca. einem Monat aktiv. Wie ist das Feedback Ihrer Kunden?

Die Kunden schätzen unsere Proaktivität bei der Sache und den integrierten Ansatz. Das tolle ist, die Funktion steht für alle unsere Kunden zur Verfügung und es muss nicht extra konfiguriert werden. Wir haben bisher durchweg sehr positives Feedback erhalten und arbeiten nun daran die Prognose kontinuierlich zu optimieren.

 

Stephan Langer, Leitung Marketing & Kommunikation bei HS-Soft

 

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